Zwischen Dorf und Dünen

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Spiekeroog ist auch im Herbst reizvoll – Krimi-Autorin Sandra Lüpkes gibt Tipps

Spiekeroog. Auf Spiekeroog ist alles ein bisschen hübscher als anderswo: die jahrhundertealten Friesenhäuser im Ortskern, der historische Baumbestand, der den Gästen vorm „Hotel zur Linde“ fast den Eingang versperrt, und sogar die Tassen, in denen der ostfriesische Tee mit Kluntjes serviert wird. „Eine fast puppenstubenhafte Idylle“, sagt Sandra Lüpkes und lächelt. Sie macht eine kurze Pause, bevor sie ergänzt: „Doch es gibt immer dunkle Geheimnisse, die hinter der Fassade lauern – deshalb ist es ja so spannend, sie einzureißen.“

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Das macht die Krimi- und Sachbuchautorin, die lange auf Juist gelebt hat, natürlich nur auf dem Papier – in ihrem Buch „Die Blütenfrau“ zum Beispiel. Anders als ihre Heldin Wencke Tydmers, die auf 320 Seiten einen Mörder über die ostfriesische Insel jagt, hat sie allerdings Zeit, Spiekeroog zu entdecken.

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Und was mag sie hier besonders? „Die kleinen Wäldchen“, sagt die 38-Jährige, die zurzeit als Dozentin im Künstlerhaus unterrichtet, „und die verschlungenen Dünenpfade“.

Die Wäldchen – die unter anderem aus Eichen, Schwarzkiefern, Erlen, Zitterpappeln und Ebereschen bestehen – sind eine Besonderheit auf den eigentlich durch karge Sandböden geprägten Ostfriesischen Inseln, ihnen verdankt Spiekeroog auch den Beinamen „Grüne Insel“. Am Besten kann man sie kennen lernen, wenn einen nichts ablenkt, findet Sandra Lüpkes: „Den MP3-Player sollte man zuhause lassen. Hier ist es herrlich ruhig, es gibt keine Autos, kaum Fahrräder, und man kann oft nicht mal das Meer hören – eine schöne Gelegenheit, so richtig abzuschalten.“

Auch sonst bietet Spiekeroog viele Möglichkeiten, den Alltag hinter sich zu lassen. Im Künstlerhaus kann man zu Farbe und Pinsel greifen, im historischen Dorfkern warten kleine Geschäfte, eine Galerie und gemütliche Cafés auf Besucher (unbedingt probieren: die Sanddorntorte im Inselcafé), und auch viele Restaurants setzen auf individuellen Genuss statt auf touristische Massenware. So entsteht in den Töpfen des „Inselzaubers“ ein Mix von mediterraner und friesischer Küche, das Ergebnis ist so individuell wie lecker.

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Auch auf den zweiten Blick ist Spiekeroog also nett und hübsch – wenn da nur nicht die Sache mit den „dunklen Geheimnissen hinter der Fassade“ wäre. Schickt Sandra Lüpkes ihre Hauptkommissarin denn bald erneut auf Täterjagd über die grüne Insel? „Nein“, sagt die Wahl-Münsteranerin, „mittlerweile hat Wencke Tydmers sich zur Profilerin weitergebildet. Und ihr nächster Fall führt sie nicht an die Küste“.
Glück gehabt.

Weitere Infos zur Insel sowie einen Plan für die Fähren ab Neuharlingersiel gibt’s unter www.spiekeroog.de.

Kategorie: Trip-Tipps

2 Kommentare zu “Zwischen Dorf und Dünen

  1. Spiekeroog habe ich in guter (Urlaubs-) Erinnerung, da werden schon ein bisschen wehmütige Gefühle wach. 🙂
    Schöne und interessante Seite hast Du!

  2. Ja, auf der Insel ist es in der Tat sehr lauschig – und von Oldenburg aus ist es ja auch nicht so richtig weit weg. Fein, dass Dir meine Seite gefällt!